Dienstag, 6. Oktober 2015

You make me

Moderne Kunst malt mir oft Fragezeichen ins Gesicht. Nichtsdestotrotz versuche ich von dem "Das kann aber auch ein Fünfjähriger malen" - Gedanke zu lösen und möglichst unvoreingenommen doch immer wieder in die direkte Konfrontation zu gehen.

So auch am Wochenende im Londoner Tate Museum. Der Besuch ist, abgesehen von den Sonderausstellungen, kostenlos und die Dauerausstellungen zeigen klassische Moderne und Gegenwart. Von Pop Art bis Dali, von Matisse bis zur Farbfeldmalerei ist alles versammelt, was Rang und Namen hat.

Wie in allen Museen gilt: die Beschriftungen sind deine Freunde und mach dir nichts draus, wenn du nur ein Drittel verstehst. Das ist immerhin ein Drittel und der Rest kann ja im Unterbewusstsein noch ein bisschen weitergären.


Uneingeschränkte Begeisterung bringe ich hingegen für Postkarten auf. Postkarten sind super! Postkarten sind preisgünstige Kunst! Postkarten sind ideal, um in Rahmen für Abwechslung zu sorgen! Und, Postkarten sind super, wenn man welche geschickt bekommt!

Überraschung: Ich habe Postkarten gekauft.
Die erste ist direkt auf den Schreibtisch gewandert, wo sie jetzt ihre rätselhafte Botschaft verbreitet.


Wer macht wen? Und wie wird gemacht? Erste Ergebnisse: Ein Carole King Ohrwurm (You make me feel like a natural woman).
Joa, ist ja schonmal was.
Auf der offiziellen Museumhomepage findet sich dieser erleuchtende Text, der mir immerhin den Machtgedanken ergänzend zur Seite gab:

'You Make Me' is an ambiguous phrase suggesting both coercion and completeness. Is it a statement about force or about making someone whole? Wool appropriates texts from sources such as films, but uses repetition or unexpected intervals between words and letters to fracture meaning. Here the words are stacked up, disrupting our ability to read them as a fluid sentence. Since the mid-1980s, Wool's paintingshave generally consisted of either abstract ornamental imagery or black lettering on a white background. In both groups the images appear magnified, taken to the brink of disintegration.

Neue Ideen werden dankbar angenommen...

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