Mittwoch, 21. Oktober 2015

Lokalreportererfolge

Seit einem halben Jahr schreibe ich inzwischen für die Lokalzeitung. Anfangs nur, um die nötigen paar Veröffentlichungen zu sammeln, die man für fast alles im Geisteswissenschafts-Praktikum-Sektor braucht. Inzwischen ehrlich gesagt auch, weil es überraschend viel Spaß macht. Aber die Lanze für den unterschätzten Lokaljournalismus breche ich ein andermal.

Bevor's losgeht noch ein England-Bild. Ohne besonderen Textbezug, nur für Hübschi:


Inzwischen habe ich nämlich ungeahnte Triumphe im Kontakt mit den Konkurrenzreportern erreicht. Zwei Tageszeitungen gibt es, die die gleiche Region abdecken und der Kampf da draußen ist hart, liebe Leute!

Meine allerliebste Abschreckungsstrategie wird von einem untersetzten, älteren Herrn mit Karo-Käppi angewandt. Seine Methode besteht darin, sich mitten ins Motiv zu stellen. Die Lokalprominenz sitzt auf einem Bänkchen, wer sitzt definitiv zwischen Landesbischof und Bürgermeister? Exakt! 
Flugzeugtaufe und auf 93 von 93 Bildern sieht man ihn vor einem Flugzeug.
Ziemlich effizient, das muss man ihm lassen, vor allem, weil er es schafft selber trotzdem noch Bilder zu schießen. In kurzen unbeobachteten Momenten muss er magische Kräfte entwickeln.
Hier kann ich bislang auch noch auf keine Erfolge zurückblicken. Wenn irgendjemand Strategien kennt ich bräuchte dringend Ideen.

Etwas weniger subtil aber dafür mit unverkennbarem Missfallen begegnet mir mit schöner Regelmäßigkeit die Reporterin der direkten Konkurrenzzeitung. Unsere Arbeitspläne überschneiden sich quasi seit meinem allerersten Artikel konstant. Ihr Mittel der Wahl ist eisernes Ignorieren, stures Übersehen und gekonntes Nicht-wahrhaben-wollen. Bisschen befremdlich, wenn man seine Wochenende gemeinsam verbringt. Aber, man gewöhnt sich an alles. Das scheint wohl das harte Arbeitsleben zu sein, von dem immer alle erzählen.

Vielleicht lag es an den zwei Wochen Urlaub und sie hat mich vermisst? Vielleicht hat sie gemerkt, dass diese Tippse vom anderen Blatt einfach nicht mehr verschwindet oder es lag an der Luft? Fakt ist, wir haben gesprochen! Zwei vollständige Sätze! Freundlich! An dieser Stelle muss man sich jetzt bitte einen dem Anlass angemessenen Tusch vorstellen, der diesen Meilenstein meiner "Karriere" begleitet. 
Als nächstes dann die Weltherrschaft, oder?





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