Donnerstag, 31. Dezember 2015

Jubiläum - 100 Pressetermine

Am 19. April habe ich den ersten Artikel für die Lokalzeitung geschrieben. Heute komme ich eben von meinem 100sten Zeitungstermin, sichte die Bilder, taue wieder auf und lausche dem leisen Schnorcheln der Katze. Auch, wenn ich ab und an über meinen Nebenjob schimpfe und schreiben meist von Flüchen begleitet wird, bin ich grade sehr verliebt in die Redaktion, das Schreiben und alle Arten von Terminen.


Ich musste in letzter Zeit immer wieder an die Eltern eines Ex-Freundes denken, die fürs Fernsehen arbeiteten und in ihrer Freizeit überhaupt keine Lust auf Veranstaltungen jeglicher Art, sei es der Besuch in der Oper oder der Bummel übers Dorffest, hatten. Für sie war das alles nur mit Arbeit verknüpft und somit absolut nicht freizeittauglich.
Vielleicht werde ich, wenn den 100 Terminen noch ein paar Nullen hinzugefügt sind, auch anders denken, aber bislang sind viele Termine einfach nur eine Freizeitbereicherung. Sachen, die ich sonst zwischen Netflix, faulenzen, lesen und stricken nicht unbedingt gemacht hätte, die mich aber trotzdem bereichern. Keine Frage, die neue Blickrichtung ist da und der innere Radar für tolle Zitate läuft immer mit. Kein Weihnachtskrippenspiel mehr ohne währenddessen einen halben Artikel im Kopf zu formulieren. Genauso fraglos sind Jahresrückblicke von Gemeinde xy mit Grußwort von Landrat ganz-wichtig und Landtagsabgeordnetem wählt-mich-wieder nicht der Knaller.

Dem gegenüber stehen aber Termine, bei denen ich auf ganz wunderbare Menschen getroffen bin. Menschen, die einfach mal einen Sonntag opfern, wenn ich die falsche Einsatzzeit aus der Redaktion bekommen habe und mir bei Kaffee und Kuchen mit privaten Bildern und einem ausführlichen Bericht über das Event aushelfen, damit der Artikel doch noch entstehen kann. Chefärzte, die sich weit über eine Stunde freischaufeln, um mich mit Büchern und Schaubildern tiefer in die Schlaganfall-Vorsorge einweihen. Obst- und Gartenbauvereinsvorsitzende, die mich in die Geheimnisse der Kirschbäume einweisen, dabei von Vereinsmitgliedern fleißig unterstützt werden ("Jetzt erzähl dem Mädle doch mal was, damit sie auch über was schreiben kann.") und natürlich die Frauen der Vereinsvorsitzenden, die ein Stück selbstgebackenen Kuchen nach dem anderen vor mich hinstellt.


Ohne Zeitung wäre ich nie zum Silvestermosten gegangen oder in den Weihnachtszirkus und hätte dort nie einen echten Elefanten mit Karotte füttern dürfen. Ich wüsste nichts über Kohlenmeiler, Rosenzucht und die Arbeit von Steinmetzen oder wäre mit mit tiefem evangelischen Staunen in einer Primiz gesessen.
Im Versuch ein bisschen aufzuräumen habe ich mir neulich den Zeitungsstapel des letzten halben Jahres vorgenommen, Sportteile aussortiert und nur die wichtigen (meine) Artikel aufgehoben. Eine Reise durch die Vergangenheit. An den alten Artikeln kleben Erinnerungen und Stimmungen, sie sind verknüpft mit Begegnungen, automatisch weiß ich wieder, was ich an diesem Tag sonst noch gemacht habe, wie ich mich gefühlt habe und welchen Menschen ich begegnet bin.






Donnerstag, 17. Dezember 2015

Alltagsschnipsel im Dezember

Momentan haben wir die allerschönsten Sonnenaufgänge. Behaupte ich jetzt einfach mal so. Im Winter ist das nämlich genau meine Aufstehzeit. Frühmorgendliche Sonnenaufgänge im Sommer sind einfach nicht studentenfreundlich. Und ja, ich bin mir des Luxus' durchaus bewusst erst um sieben oder acht aufzustehen, statt bereits im Büro zu sitzen. Und ebenfalls ja, vielleicht ist das Bild ein bisschen kitschig, aber auch ein bisschen schön, oder?


Das ist mein Standardfrühstück: Irgendeine Art von Brei. Alternierend gibt es Haferflocken, Hirse, Grieß, Coucous, Weizenkleie usw. usf. Hauptsächlich warm, breiig und löffelbar. Ebenfalls Standard: Der Smoothie aus einer Banane und einer Orange, in diesem Fall war noch Birne mit an Bord. Gewohnheitstier? Vielleicht. 


Seit diesem Semester gehe ich ins Zirkeltraining mit Langhanteln. Die Schulzeit hat mir Sport richtig gründlich versaut und ich habe lange gebraucht, um auch nur annähernd Spaß dabei zu haben. Die letzten Jahre war ich meist schwimmen oder bei den klassischen Bauch-Beine-Po-Kursen des Unisports. Niemals hätte ich mich an Gewichte gewagt.
Meine Nachbarin gibt Unisportkurse und nimmt mich jetzt immer mit. Einfach so kann ich jetzt Kreuzheben und Bankdrücken und mit schwerem Gerät hantieren und finde es toll! Manchmal frage ich mich, woher dieser Glaube kommt, das sei nichts für einen. Dieses einfach mal machen empowered mich gerade; auch über den Sport hinaus. Tolles Gefühl, auch schon beim Sporttasche packen.


Einen Dämpfer bekommt man trotzdem schneller als gewünscht. Wissenschaftliches Arbeiten ist manchmal eben doch zäh und dröge. Zumal ich gerade gefühlt nicht von der Stelle komme. Daran sind auch die zwei Tutorien schuld, die ich pro Woche gebe. Diese Woche durfte ich mich mal wieder den zwei wichtigsten studentischen Fragen der Erstsemester stellen: "Hat er (der Professor) das in der Vorlesung denn auch genau so gesagt? Können wir nicht nur das machen, was in der Klausur drankommt?" Jegliches Verlassen des Klausurrelevant-Pfades stößt auf erbitterten (und extrem respektlos formulierten) Widerstand. Auf einmal sitzt man mit  Professoren in der Mensa und unterhält sich ebenso angeregt wie verärgert über die Konsumhaltung der Studenten. Das ist dann vermutlich das Alter, von dem alle reden. 
Nichtsdestotrotz mag ich meinen Bib-Arbeitstisch sehr. Absolute Ruhe und Arbeitsstimmung umgeben von tausenden Büchern mit dem Blick auf die gemächlich fließende Altmühl ist schon ziemlich nah dran an Perfektion.


Abendliches Keksbacken mit der Nachbarin, dabei Pretty Woman schauen. Simpel und entspannt  und noch viele Nussreste aufgebraucht. 


Wer den Tag mit Standard-Frühstück startet beschließt ihn mit Ritualen - altes Sprichwort ;). In meinem Fall mit dem Eincreme-Ritual. Sieht ein bisschen aus wie die letzte Ölung, hilft aber gegen trockenen Winterhaut und erste Fältchen. Bilde ich mir zumindest ein, vor allem seit ich den heiligen Gral der Gesichtspflege entdeckt habe. In diesem Sinne und bereits dick eingeschmiert gute Nacht und immer schön weiterselben.


Sonntag, 13. Dezember 2015

Chocolat Crinkle Cookies (in gr. und ml.)


Kennt ihr das, wenn man plötzlich aus dem Nichts fest davon überzeugt ist irgendwas dringend machen oder besitzen zu müssen? 
Mir passiert das regelmäßig. So auch mit diesen Cookies. Morgens die Augen aufgeschlagen und gewusst: Ich will diese fancy Kekse mit der aufgebrochenen Oberfläche haben.


Das Internet spuckte auch bereitwillig Rezepte aus, leider alle aus dem Amerikanischen und dementsprechend mit Cup-Angaben. Ich habe aus den verschiedenen Rezepten, das meiner Meinung  nach, optimale zusammengestellt und in Gramm- und Milliliterangaben umgerechnet.


Zutaten:
325 gr. Mehl
300 gr. Rohzucker (die amerikanischen Rezepte verwenden alle mehr, also wer es richtig süß mag...)
125 gr. Kakaopulver
100 gr. feingehackte Schokolade (in meinem Fall alte Osterhasen)
125 ml. Öl
4 Eier
2 Tl. Vanilleextrakt (oder einfach Vanillezucker)
1/2 Tl. Salz
2 Tl. Backpulver
Puderzucker

Die Zutaten (außer den Puderzucker) vermischen und zu kleinen Bällchen formen. Diese dann im Puderzucker wälzen, ein bisschen platt drücken und dann bei 175 °C etwa 10-12 min. backen.


Schokoladig, ganzjahrestauglich, innen schön weich, lecker und theoretisch in einer Dose eine Weile haltbar. Keks-Empfehlung!
PS: Danke V. für Lichterkette, Bilder und Backunterstützung

Montag, 7. Dezember 2015

Filzschuhe III

Oje, ich habe schon lange nicht mehr an den Schuhen weitergeschrieben. 
Hier also die versprochene Anleitung zum Einstiegsloch (ich habe immer noch keinen ordentlichen Begriff dafür gefunden). 
Nachdem alle Schichten angefilzt sind und sich gut verbunden anfühlen kann ein kleiner Schnitt, am besten mit einer guten, spitzen Stoffschere, vorgenommen werden. Bescheidener Bildbearbeitungs-Skills zum Trotz habe ich mich an einer Markierung versucht. Der rote Strich reicht tatsächlich aus. 


 Danach ebenso vorsichtig wie kräftig aufreißen und das Loch vergrößern, bis es etwas größer ist als auf dem unteren Bild. Jetzt müsstet ihr alle wieder auf eure Schablone treffen, die nun ausgedient hat und vorsichtig herausgenommen werden kann. Die inneren Schichten sind noch nicht allzu gut verfilzt, also mit Feingefühl weitermachen. Vor allem an den geschnittenen und gedehnten Kanten bitte mit Sorgfalt vorgehen. 


Am Besten mit beiden Händen, eine von innen und eine von außen, arbeiten und weiter verfilzen. Die Schichten sollen sich ineinander schieben und ein festes Gewebe ergeben. 
Beim nächsten - und letzten - Mal wird dann gewalkt und eine Sohle erstellt.  




Mittwoch, 2. Dezember 2015

Zefix Halleluja

Sein wir ehrlich. Manchmal ist Weihnachten mehr als doof. Weihnachten ist für kleine Kinder, für Besitzer kleiner Kinder oder Verliebte. Allen anderen wird einfach nochmal unter die Nase gerieben, dass sie ungefähr das Gegenteil von verliebt sind und nicht im Pärchenweihnachtsmotivpulli knutschend über den Weihnachtsmarkt laufen.


Seien wir noch ehrlicher, manchmal ist Weihnachten aber auch ganz zauberhaft und wundervoll. Wenn ich nachts durch die stillen und beleuchteten Straßen der Unistadt fahre zum Beispiel. Oder wenn mein Nachhilfekind mir einen selbstgeschreinerten Adventskranz schenkt (auch wenn ich mir den so nicht unbedingt angeschafft hätte). So ein bisschen Kitsch, Zimtduft, Kerzenschein und Hoffnung auf himmlische Wunder haben ja durchaus ihren Reiz.



Zwiespältige Marketingstrategie alles in allem. So schwanke ich also zwischen Ironie und Weihnachtshits, zwischen schlechter Laune und Lebkuchen. Kurz zwischen frohlocken und schimpfen. Die spontane Begeisterung, die mich ergriff, als ich gestern im Bioladen diese wundervolle Postkarte traf, kann sich hoffentlich jeder vorstellen. 
Der Münchner im Himmel hatte die Kunst des gleichzeitigen Frohlockens und Schimpfens perfektioniert. Mit dieser herausragenden Qualifikation ist er förmlich prädestiniert für das "Adventskranz-Schnickeldi-Tablett".



Erstaunlich übrigens, wie unbekannt die Geschichte bei vielen meiner bayrischen Kommilitonen ist. Man sollte doch meinen das gehöre zur bayrischen Grundausstattung. 
Zwischen dem Adventskranz des Nachhilfekinds und den Kugeln, die ich meiner Mama abgezogen habe, sitzt nun also ein schimpfender Nikolaus und macht mir gute Laune. Wer weiß, vielleicht wird es ja auch noch was mit der göttlichen Eingebung.

Sonntag, 29. November 2015

Ein Wochenende in Zahlen

Freitag:
13:30 Aufbruch zu Zeitungstermin 1. Furchtbare Kopfschmerzen. Mittendrin nochmal umdrehen - Kamera vergessen
14:00 Zeitungstermin 1. Schüler nehmen an einem außerschulischen Wirtschaftsprojekt teil. Der innere Geisteswissenschaftler befindet Wirtschaft für unnötig. Der innere Soziologe erschrickt über die krasse Prägung.
16:00 Nachhilfekind 1: Wir besprechen literarische Parabeln. Herr Keuner und die Flut.
17:00 Fertig mit allen Terminen. Zeit zu schreiben, Bilder zu sichten und den Artikel zu schicken.
20:00 Highlight des Wochendes: Spectre

Samstag:
08:30 Nachhilfekind 2: Nochmal Herr Keuner
09:30 Fahrt zum zweiten Zeitungstermin
10:00 Zeitungstermin 2 - Schmuckausstellung. Wahnsinn, was es für hässlichen Schmuck gibt und was sich alles Designer nennen darf.
11:15 Chef ruft an und fragt, ob ich noch einen Zusatztermin übernehmen könnte.
12:30 Chef schickt eine Mail mit einem weiteren Zusatztermin
13:00 Nachhilfekind 3: Das Ohr
16:00 Fahrt zu Zeitungstermin 3
16:30 Zeitungstermin 3. Dorfweihnachtsmarkt
16:35 Eingefrorene Finger umklammern krampfhaft Stift und Kamera. Körperkerntemperatur Fischstäbchen. Außerdem hat Chef einen zu späten Beginn durchgegeben. Also keine Bilder vom offiziellen Teil
Der Abend vergeht mit Schreiben und Auftauen.

Sonntag:
10:30 Aufbruch zu Zeitungstermin 4
11:00 Zeitungstermin 4. Infotag Pflege. Frustrierende Veranstaltung
13:00 Zeitungstermin 5. Einweihung eines renovierten Gemeindehauses. Chef hat völlig wahllose Uhrzeit genannt. Alles offizielle war nach dem Gottesdienst. Doof
14:00 Zeitungstermin 6. Historischer Weihnachtsmarkt mit Gewandeten

Ab 15:00 schreiben, schreiben, schreiben, Bilder sichten, Untertitel finden, insgesamt 33 E-Mails an die Redaktion schicken...

Und das alles für 13 Cent die Zeile und ab übermorgen werden Salatköpfe in meine Artikel eingewickelt.

Samstag, 21. November 2015

Gewürzkuchen

Den ganzen Tag wurde es nicht richtig hell, am Nachmittag hat es begonnen leicht zu schneien und auch die Katze blinzelt immer nur ganz vorsichtig aus dem Fenster, um anschließend beleidigt umzudrehen und sich wieder schlafen zu legen. Dazu passend hat die Zeitung ein geruhsames Wochenende mit wenigen Terminen verordnet und ich einen ebenso geruhsamen Ohrwurm
Alles ganz wunderbar harmonisch, ruhig und entspannt!


Gesteigert wurde das mit diesem Gewürzkuchen, den ich halb improvisiert, halb an den Kühlschrankresten orientiert zum Kaffee gebacken habe. In der Unistadt bin ich leider backofenlos und genieße es immer sehr, wenn ich hier einmal die Muße habe. 


Zutaten:
175 gr. Butter
125 gr. Zucker (braunen Rohrzucker)
4 Eier
1 P. Vanillezucker (1 Tl. selbstgemachten Vanillezucker)
1 Tl. Zimt
1 Msp. Kardamom
1 Msp. Inger
1 Msp. Nelken
225 gr. Mehl (ich habe einen Vollkornanteil reingemischt)
1/2 P. Backpulver
100 gr. gemahlene Nüsse
150 gr. gemahlene Schokolade (bei mir halb Vollmilch und halb Bitter)
ca. 100 gr. Karotte
1 großer Apfel


Zubereitung:
Butter, Zucker und Eier schaumig schlagen. Karotte und Apfel klein häckseln und alles zusammenmischen. Bei 180º Grad etwa 1h lang backen und mit der Stäbchenprobe überprüfen. Wer mag kann dann noch extra Schokolade darauf machen.

Guten Appetit!

Sonntag, 15. November 2015

Aufgehängt

Letzte Woche hatte ich drei Tage Besuch von einer lieben Freundin (Huhu S.), die mit mir gemeinsam im Bachelor studiert hat. Inzwischen sehen wir uns leider nur noch einmal im Jahr. 
Also durchaus eine gute Gelegenheit mal die eigenen vier Wände ein bisschen anzuhübschen, zumal sie ein Inneneinrichtungsnaturtalent ist und eine ganz wundervolle Bilderwand ihr Eigen nennt.

Rat Pack und Roger Moore sind schamlos von ihr geklaut. Die Blume ist selbstgemalt. Irgendwann mal in den Weiten des Internets gesehen und beschlossen, dass ich zu geizig zum Kauf bin. War auch tatsächlich ganz easy zu malen und der Rahmen war ein Schnäppchen aus dem örtlichen Caritas-Laden. 



Das Oh-Deer ist auch Marke Eigenproduktion, wird aber spätestens nach Neujahr ausgetauscht. Der Froschkönig ist eine alte Märchenkarte, die ich mal bei meinen Großeltern abgestaubt habe. Dazu gibt es eine ganze Reihe, alle sehr schön. Sollte ich meinen Haushalt jemals mit Kindern teilen, werden unbedingt alle Märchenmotive aufgehängt.

So richtig zufrieden bin ich aber noch nicht. Die charismatisch und old-school-Lässigkeit-Fraktion ist schon ganz gut vertreten. Ich hätte gerne noch ein paar kluge Köpfe zum Ausgleich. Auf jeden Fall Connie Palmen - die ist nicht nur klug, sondern sorgt auch für die Frauenquote an meiner Wand! 
Ein Hochzeitsbild meiner Großeltern soll auch noch dazu und Kunstpostkarten von Sissi bis zur antiken Säulenordnung warten auch nur darauf, dass sie endlich gerahmt werden. 

Große Pläne also für Eine, die eine Blume nach einem halben Jahr endlich aufgehängt hat.
Hat jemand da draußen noch andere Ideen, was dringend dazu müsste?

Donnerstag, 5. November 2015

Olli Schulz

Meine erste bewusste Begegnung mit Olli Schulz war tatsächlich der Nonsense-Song "Mach den Bibo" 2009. Das zeigt nicht nur, dass das erstaunlich lange her ist, sondern erklärt vor allem auch, warum er dann in meinem Kopf wieder entschwand.
Wiederentdeckt habe ich ihn mit dem SOS-Album und konvertiert zum Fantum bin ich dank der absolut großartigen Radiosendung sanft&sorgfältig, die mir meine Sonntage versüßt, die mir jede Fahrt witzig und kurzweilig vorkommen lässt und deren größter Nachteil die ätzend lange Sommerpause ist.


Long story short, seit Ewigkeiten wollte ich zum Konzert, jetzt hat es geklappt und es war ein phantastischer Abend!
Nach einem kurzen Eingewöhnungsschock war es uneingeschränkt großartig. Seltsamerweise machte das Gefühl ihn, vor allem durch die Radiosendung sehr gut zu kennen, anfangs ein unbestimmtes Fremdeln. Komisch eigentlich.


Dann aber hat er zweieinhalb Stunden bei guter Laune (alle sanft&sorgfältig-Hörer wissen, es geht auch anders) gespielt, erzählt, den berühmt-berüchtigten Queen Mary Mitschnitt gezeigt, improvisiert und gute Laune verbreitet.Von den Uralt-Schinken bis zur neuen Platte, von den Quatschliedern bis zu den Herztröstersongs. 

Ein bisschen linkisch, mit Spuren alter Trauer und angeblich immer noch vom gebrochenen Herz von damals angetrieben, albern und überdreht, bereit auf Wünsche einzugehen, wenn jemand schnipsend am Bühnenrand steht, selbstironisch und vor allem auch mit einer tollen Band (Kat Frankie und Gilbert zu Knyphausen). Hach ja, merkt man, dass ich ein bisschen verliebt bin? Hoffentlich ja.

Samstag, 31. Oktober 2015

Filzschuhe - Anfilzen

Huiuiui, kaum hat die Uni wieder angefangen rennt die Zeit und ich renne mit, vom Kuchenverkauf zum Seminar, von der Bib in die Redaktion.
Nichtsdestotrotz und auf vielfachen Wunsch einer Einzelnen hier der zweite Teil der Filzschuhe.

Nachdem wir beim letzten Mal ja wunderschöne Wollhäufchen gestapelt haben brauchen wir jetzt erstmal nur den weißen Unterteil. Diese Schichten werden fest um die Pappschablone nach oben umgeschlagen und dann mit dem warmen/heißen Seifenwasser beträufelt. Damit beginnt mein Lieblingsteil, hingebungsvoll und sachte warme, nasse Wolle streicheln und sie dadurch verfilzen lassen. 



Dann folgen nach und nach die oberen weißen Schichten. Eine nach der anderen auf das Wollpaket legen, umklappen, wenn nötig mit noch mehr Seifenwasser besprenkeln und vorsichtig feststreichend. Auch ohne viel Erfahrung spürt man schon, wie sich die Wollfasern immer mehr ineinander schieben. Zum Schluss folgen dann die bunten Schichten, die lassen sich leider oft schlechter filzen, hier also nochmal besonders vorsichtig sein. Und bitte nicht meinen Lieblingsfehler machen, sondern mit dem unteren Teil anfangen.


Beim nächsten Mal: ein Einstiegsloch einschneiden. (Gibts dafür ein richtiges Wort?)
Ob es jemals so weit kommen wird oder ob ich im Alltags-Uni und Nebenjobsgerödel einfach sang- und klanglos untergehe. Bleiben Sie dran...




Mittwoch, 21. Oktober 2015

Lokalreportererfolge

Seit einem halben Jahr schreibe ich inzwischen für die Lokalzeitung. Anfangs nur, um die nötigen paar Veröffentlichungen zu sammeln, die man für fast alles im Geisteswissenschafts-Praktikum-Sektor braucht. Inzwischen ehrlich gesagt auch, weil es überraschend viel Spaß macht. Aber die Lanze für den unterschätzten Lokaljournalismus breche ich ein andermal.

Bevor's losgeht noch ein England-Bild. Ohne besonderen Textbezug, nur für Hübschi:


Inzwischen habe ich nämlich ungeahnte Triumphe im Kontakt mit den Konkurrenzreportern erreicht. Zwei Tageszeitungen gibt es, die die gleiche Region abdecken und der Kampf da draußen ist hart, liebe Leute!

Meine allerliebste Abschreckungsstrategie wird von einem untersetzten, älteren Herrn mit Karo-Käppi angewandt. Seine Methode besteht darin, sich mitten ins Motiv zu stellen. Die Lokalprominenz sitzt auf einem Bänkchen, wer sitzt definitiv zwischen Landesbischof und Bürgermeister? Exakt! 
Flugzeugtaufe und auf 93 von 93 Bildern sieht man ihn vor einem Flugzeug.
Ziemlich effizient, das muss man ihm lassen, vor allem, weil er es schafft selber trotzdem noch Bilder zu schießen. In kurzen unbeobachteten Momenten muss er magische Kräfte entwickeln.
Hier kann ich bislang auch noch auf keine Erfolge zurückblicken. Wenn irgendjemand Strategien kennt ich bräuchte dringend Ideen.

Etwas weniger subtil aber dafür mit unverkennbarem Missfallen begegnet mir mit schöner Regelmäßigkeit die Reporterin der direkten Konkurrenzzeitung. Unsere Arbeitspläne überschneiden sich quasi seit meinem allerersten Artikel konstant. Ihr Mittel der Wahl ist eisernes Ignorieren, stures Übersehen und gekonntes Nicht-wahrhaben-wollen. Bisschen befremdlich, wenn man seine Wochenende gemeinsam verbringt. Aber, man gewöhnt sich an alles. Das scheint wohl das harte Arbeitsleben zu sein, von dem immer alle erzählen.

Vielleicht lag es an den zwei Wochen Urlaub und sie hat mich vermisst? Vielleicht hat sie gemerkt, dass diese Tippse vom anderen Blatt einfach nicht mehr verschwindet oder es lag an der Luft? Fakt ist, wir haben gesprochen! Zwei vollständige Sätze! Freundlich! An dieser Stelle muss man sich jetzt bitte einen dem Anlass angemessenen Tusch vorstellen, der diesen Meilenstein meiner "Karriere" begleitet. 
Als nächstes dann die Weltherrschaft, oder?





Freitag, 16. Oktober 2015

Filzschuhe - Vorbereitungen

Der Herbst bringt die erste Kälte, die erste Wärmflasche der Saison und auch die ersten Eisklumpenfüße mit sich.
Ein Glück, dass meine Mama nicht nur Filzpantoffeln filzen kann, sondern mir das Wissen direkt weitervermittelt hat. Echte Filzpantoffeln sind nämlich nicht vergleichbar mit den Strickfilzexemplaren. Sie gewinnen vielleicht nicht unbedingt einen sexyness-contest, aber wer will das schon, wenn er es dafür mollig warm haben kann?



So schwierig ist das auch gar nicht. Man braucht:
- Rohwolle im Vlies (Ich mache meine innen meist naturweiß und außen bunt. In diesem Fall übrigens weißes Bergschaf. Die Pünktchenwolle ist Neuseeland mit Baumwolle.)
- einen Karton, Stift, Schere 
- heißes Wasser 
- Schmierseife


Als erstes braucht man eine Schablone. Einfach auf dem Karton um die Füße herumzeichnen und ausschneiden. Dann kann man sich der Rohwolle zuwenden. Für alle Neulinge: Erst mal die Nase reinversenken und die volle Dröhnung Schafwollgeruch einsaugen. Wenn man dann vorsichtig ein bisschen zupft und zieht merkt man, dass die Wolle in eine Richtung gekämmt ist, das ist wichtig für den nächsten Schritt.


Jetzt entsteht nämlich ein kleiner Wollturm aus Rechtecken, die ein bisschen größer als die Schablone sind. Wichtig dabei ist, dass die Rechtecke immer abwechselnd eine andere Kammrichtung haben, damit sie später besser miteinander verfilzen. So ein Türmchen sollte dann bei Größe 38 zwischen 80 und 100 Gramm wiegen.
In dem heißen Wasser wird dann viel Schmierseife aufgelöst, am besten geht das mit einem ganz normalen Schneebesen und bei nächsten Mal zeige ich dann, wie es weiter geht.




Samstag, 10. Oktober 2015

Vorsätze

Angeblich hilft es ja, wenn man Vorsätze öffentlich macht und sich dann schon deshalb dran halten muss, um nicht vor aller Welt als undisziplinierter Depp dazustehen.
In diesem Sinne: Ich möchte, bitte danke, meinen angefangen Rock endlich fertig nähen und dann ein 60er-Jahre-Kleid anfangen. Die Reihenfolge ist hierbei übrigens entscheidend! Angefangene Sachen hab ich nämlich ausreichend.


Das Buch, das gefüllt ist mit tollen Illustrationen von ebenso entzückenden Vintageschnitte habe ich in Frankreich erstanden. Zur Qualität kann ich leider noch nichts sagen, bislang hält mich der große Stapel angefangener Sachen ja von neuen Projekten ab. 


Sogar ein Stoff ist schon da. Eine Reste-Coupon in schwarz-grün; weichfallende Viskosemischung, die sich gut eignen müsste. Die farbliche Wahrheit liegt wohl irgendwo zwischen den Bildern. Herbstlicht ist nicht immer so optimal um gute Bilder zu machen. Dafür eigentlich ideal zum Nähen. Wenn da nur die Zeit, Disziplin, Muße wäre...

Dienstag, 6. Oktober 2015

You make me

Moderne Kunst malt mir oft Fragezeichen ins Gesicht. Nichtsdestotrotz versuche ich von dem "Das kann aber auch ein Fünfjähriger malen" - Gedanke zu lösen und möglichst unvoreingenommen doch immer wieder in die direkte Konfrontation zu gehen.

So auch am Wochenende im Londoner Tate Museum. Der Besuch ist, abgesehen von den Sonderausstellungen, kostenlos und die Dauerausstellungen zeigen klassische Moderne und Gegenwart. Von Pop Art bis Dali, von Matisse bis zur Farbfeldmalerei ist alles versammelt, was Rang und Namen hat.

Wie in allen Museen gilt: die Beschriftungen sind deine Freunde und mach dir nichts draus, wenn du nur ein Drittel verstehst. Das ist immerhin ein Drittel und der Rest kann ja im Unterbewusstsein noch ein bisschen weitergären.


Uneingeschränkte Begeisterung bringe ich hingegen für Postkarten auf. Postkarten sind super! Postkarten sind preisgünstige Kunst! Postkarten sind ideal, um in Rahmen für Abwechslung zu sorgen! Und, Postkarten sind super, wenn man welche geschickt bekommt!

Überraschung: Ich habe Postkarten gekauft.
Die erste ist direkt auf den Schreibtisch gewandert, wo sie jetzt ihre rätselhafte Botschaft verbreitet.


Wer macht wen? Und wie wird gemacht? Erste Ergebnisse: Ein Carole King Ohrwurm (You make me feel like a natural woman).
Joa, ist ja schonmal was.
Auf der offiziellen Museumhomepage findet sich dieser erleuchtende Text, der mir immerhin den Machtgedanken ergänzend zur Seite gab:

'You Make Me' is an ambiguous phrase suggesting both coercion and completeness. Is it a statement about force or about making someone whole? Wool appropriates texts from sources such as films, but uses repetition or unexpected intervals between words and letters to fracture meaning. Here the words are stacked up, disrupting our ability to read them as a fluid sentence. Since the mid-1980s, Wool's paintingshave generally consisted of either abstract ornamental imagery or black lettering on a white background. In both groups the images appear magnified, taken to the brink of disintegration.

Neue Ideen werden dankbar angenommen...

Donnerstag, 1. Oktober 2015

Ausblick

Momentan sehe ich beim Blick aus dem Fenster noch wildromantische, britische Heidelandschaft. Ich verbringe meine Tage mit Fish & Chips, Souvenirjagden, Sightseeing und vor allem damit in kleinen Cafés aus geblümten Tassen Unmengen Tee mit Milch und Zucker zu trinken - very british also.


Trotz größtmöglicher Verdrängungsversuche lässt sich spätestens mit Oktoberbeginn nicht mehr leugnen, dass ich demnächst auf ganz andere Sachen blicken werde.
Der Oktober bringt mir mein endgültig letztes Semester. Danach werde ich in die harte Arbeitswelt geschubst und muss mich dort zurechtfinden. Vorher muss ich dann wirklich und ernsthaft mit meiner Masterarbeit anfangen. Und sie noch fertig schreiben. Huiuiui...

Herausforderung Nummero 2 sind die Tutorien, die ich im Wintersemester halten werde. Ganz schön spannend. Gefühlt war ich gestern selbst noch Erstie und hab mit großen Augen zu den Anderen aufgesehen. Alles in allem ergibt das eine Mischung aus nervöser Vorfreude und dem dringenden Wunsch, den Kopf in den Sand zu stecken. 

Schon zu Schulzeiten fand ich den Beginn eines neues Schuljahres mindestens genauso toll wie Silvester und ging mit unzähligen guten Vorsätzen hinein. Die to-do-Listen liegen bereit, die imaginären Stifte sind gespitzt, die Herbstgarderobe wird noch ein bisschen britisch ergänzt. Ich freue mich.


Donnerstag, 24. September 2015

Spätsommer ist Lesesommer


Der September war bislang ein guter Lesemonat - schöne Sachen und eine ausgewogene Mischung. Der innere Literaturwissenschaftler in mir steht nämlich in ständigem Kampf mit dem inneren Schundleser, der manchmal einfach nur sinnlose Schmonzetten mit Happy End und ähnlich anspruchsvolles Lese-Fast-Food haben möchte.

Well, zu Hjorth und Rosenfeldt muss ich glaub nicht mehr viel sagen. Ich hab ja neulich schon festgestellt, dass ich immer als Letzte auf einen Hype aufspringe. Dieser hier ist völlig gerechtfertigt, wie der um eigentlich alle skandinavischen Krimis. Das Team ist toll, Sebastian Bergmann ist toller, die Wendung am Ende des ersten Bandes ist obertoll. Und weil alles so toll ist, steht Der Mann, der kein Mörder war stellvertretend für die nachfolgenden Bände, die ich ebenso wie den ersten weginhaliert habe. 

Thomas Meyer und Motti Wolkenbruch habe ich hier schonmal vorgestellt.

Die Buddenbrooks sind halbe Unilektüre. Liegen schon seit Schulzeiten auf meinem Stapel, brauchten aber ein bisschen extrinsischen Lesedruck. Obwohl die Sprache ja an sich nicht schwer verständlich ist, im Gegenteil. Wenn man mal drin ist, macht das Buch aber einfach Freude, Figuren, Sprache, Beobachtungsgabe. Nicht umsonst ein Klassiker. Als Thomas Mann die Buddenbrooks geschrieben hat war er so alt wie ich jetzt - joa, bisschen Schaffensdruck obendrauf schadet bestimmt nicht.

Nachdem mich Tschick sehr begeistert hat, waren die Erwartungen an die Geschichte von Isa, die  in Bilder deiner großen Liebe ebenfalls ausbricht, durch die Gegend stromert und dabei die verschiedensten Menschen trifft, hoch. Leider unterscheidet sich dieser unveröffentlichte Roman ziemlich von seinem Vorgänger. Wilde Sprünge im logischen Aufbau, diverse Stellen, die mir zu schwer fassbar waren, zu nahe an Wahnvorstellungen. Die Kritik lobt übrigens genau das. Versöhnt haben mich kleine Stellen, kleine Zitat, Halbsätze, Dialoge, die in sich perfekt sind und Lesegänsehaut machen.

"Kenn ich nicht. Ist das da? Oder wo ist das?"
Ich muss weiterschlucken.
"Ist das eine Stadt"
"Das ist ein Planet"
"Verstehe. Und jetzt zu Besuch auf der Erde?"
"Kann man so sagen. Wie alle"

Die Raketenmänner sind eine Sammlung von kleinen Alltagsbeobachtungen aus dem Leben einer Reihe Männer, die lose miteinander verwoben sind. Über allem steht die Frage: "Bist du der geworden, der du sein wolltest?" Nüchtern, aber liebevoll geht Goosen mit seinen Figuren um, was mich vor allem in seinem Roman Sommerfest schon sehr begeistert hat. Die Stimmung ist melancholisch, aber nicht hoffnungslos, die Figuren scheitern teilweise aber verlieren nie. Schönes Buch. Manchmal schade, dass es nur Kurzgeschichten sind und man nicht länger am Leben der Einzelnen teilnehmen darf.

Zuletzt noch ein bisschen Masterarbeits-Lektüre. Betrogene Ehemänner sind gesucht und wie sie mit ihrem Verlust umgehen. Fontane ist da ganz dankbar. Effi Briest ist schon bearbeitet, jetzt ist Cecile dran. Weitere Tipps sind dennoch willkommen!?

Montag, 21. September 2015

Erste Matcha-Erfahrungen


Vor einiger Zeit habe ich von einer lieben Freundin (Danke C.) ein Card-Paket mit Tee, Knabbereinen und einem Brief bekommen. Einfach richtig tolle Post! Vor allem im Vergleich mit den sonstigen Rechnungen und Werbezetteln.
Darunter waren auch ein paar Beutel des Kräuter & Matcha Tees, der mir meine ersten Match-Erfahrungen bescherte und somit auch mein erstes Mal Herzrasen nach übermäßig viel Tee. Trotzdem musste eine Packung mit, als ich neulich im dm daran vorbeilief.
Vor allem auch durch den Ingwer schmeckt der Tee würzig, warm und erfrischend. Wirklich lecker und dazu noch ohne beigefügte Aromen, feine Sache.


Wie bei allen Trends bin ich als eine der letzen dran, aber immerhin erschließt sich mir der Hype inzwischen. Über kurz oder lang werd ich mir puren anschaffen müssen und Match-Muffins backen, ich sehs schon kommen.
Long story short: Schmeckt lecker und kann mir jemand guten puren Matcha empfehlen?

Donnerstag, 17. September 2015

Tierflauschigkeitscontest

Ich finde ja Flauschigkeit ein ziemliches gutes Feature bei Tieren. Sorry, liebe Schnecken, Schlangen und Fische.

Und am allertollsten sind die Tiere, die das bereitwillig zur Verfügung stellen, seien es schmusige Katzen oder alle Tiere, die Wolle abgeben. Dann kann gudrunella-Strickmädchen nämlich hergehen und sich Flauschigkeit zum anziehen machen.



Dementsprechende Begeisterungsstürme löste der Besuch dieser Mohairfarm hervor. Die Besitzerin selbst führt einen über den idyllisch gelegenen Hof mitten in der Normandie und erklärt die Mohairherstellung. 
Die kleinsten Ziegen werden noch mit der Flasche gefüttert und allesamt sind sie sehr zahm und kommen sofort, um ausgiebig unter dem Kinn gekrault zu werden. 
Neben der ausführlichen Beschmusung des Rohmaterials erklärt sie viel über andere Wolltiere (Gibts da einen richtigen Namen für?) und die Theorie der Weiterverarbeitung. So wird die Wolle - von Hand - in fünf Feinheitsgrade sortiert, flauschig, flauschiger, am flauschigsten. Im kleinen Hofladen endet der Rundgang dann.


Die Modelle sind wohl alle von ihr selbst designt und sie strickt dann nach individuellen Maßen - von Hand! Meine Strickmotivation hat vor lauter Begeisterung angesichts der Tatsache, dass es tatsächlich Menschen gibt, die es nicht nur auf eine halben Pullover pro Jahr bringen, erstmal einen Salto hingelegt. Natürlich hab ich es auch nicht geschafft ohne neue Wolle rauszulaufen. Zeig ich ein andermal, aller Wahrscheinlichkeit nach wird das Mohair eh "nur" als Beilauffaden genutzt. Stay tuned...