Dienstag, 1. März 2016

Alltagsschnipsel im Februar

Die Landtagswahl in Ba-Wü naht in großen Schritten, was unter anderem zu Gesprächen wie diesem führt:

Trulla von irgendeinem Umfrageinstitut (Ferndiagnose: blonde Strähnen, Hello-Kitty-Handyhülle):
"Ja guten Tag, Frau gudrunella. Ich rufe vom Institut Sowieso aus Tüdeldü an mache eine Umfrage zur LandStagswahl. Könnten Sie bitte ein paar kurze Fragen beantworten.
Wissen Sie schon, was Sie bei der diesjährigen LandStagswahl wählen wollen? Was haben Sie denn bei der letzen LandStagswahl gewählt? Laut bisherigen Umfragen zur LandStagswahl....."

Frau gudrunella (Nahdiagnose: Mit dem Klingeln aufgewacht, sämtliche Erkältungspestbazillen auf sich vereinigt, inzwischen 11 Semester Politikwissenschaft hinter sich, nach dem fünften falschen Fugen-S eventuell ein bisschen grantig.):
"Entschuldigung, aber es heißt Land-Tags-Wahl. Land-Tags-Wahl! Das funktioniert so nicht, wenn Sie das falsch sagen."

Umfragetrulla: (kichert, ungefähr eine halbe Oktave höher als zuvor, was an sich schon erstaunlich ist) "Oh, das muss an der Verbindung liegen. Wir sind dann auch am Ende."

Zack - aufgelegt.
Ewig schade.


Februar ist Fastenzeit, in meinem Fall Zucker fasten. Oder in anderen Worten: In meinem Fall schlechte Laune. Vor allem momentan finde ich das sehr genussfeindlich und überhaupt nicht bereichernd. 
Zum Ausgleich gegen die schlechte Laune ist der Zweitvorsatz jede Woche einen Brief zu schreiben. Altmodisch von Hand - mit Füller und zur Post tragen. Ich finde WhatsApp großartig, keine Frage. Aber ich hoffe sehr, dass die sechs Auserwählten, die mit meinen Ergüssen bedacht werden, sich freuen auch abseits der schnellen Kommunikation mal von mir zu hören. Und es lenkt immerhin für kurze Zeit vom Zuckerwunsch ab.


Neulich wurde ich gefragt, ob ich Morgen- oder Abendduscher sei.
Und ja, im Allgemeinen überzeugter Morgen- und Heißduscher. Inclusive krebsroter Haut und durchdringender Einsingübungen. Ausnahmen bestätigen die Regel. Letzte Woche zum Beispiel. Um kurz vor acht aufwachen (Man sollte ja meinen, ein Körper, der um halb elf schlagen geht, wacht spätestens um sieben von allein auf. Meinem hingegen entlockt das nur ein müdes (Wortwitz!) Lächeln.) und sehen, dass die Babysittermama Notfall funkte und mich um acht erwartete. Da war logischerweise nicht viel mit duschen, da reichte es gerade noch um in die Klamotten vom Vortag zu hüpfen (inclusive der Knete- und Tesareste, die von der vorrätigen Bastel-Session noch klebten). 

Nun ja, long story short: Der letzte Monat war sehr babylastig.
Aber, und das ist sehr schön: Zweimal bin ich direkt von den Babys ins Theater gefahren. Nachdem ich neulich festgestellt habe, dass ich trotz großer Liebe zu den Bühnenkünsten sehr selten gehe, habe ich kurzentschlossen zwei Tickets gekauft. 
Das Ingolstädter Stadttheater liegt nur eine halbe Stunde von der Unistadt entfernt und trotzdem war ich davor noch nie. Ehrlich gesagt, wird es wohl auch bei den zwei Malen bleiben. Es war eine nette Abendunterhaltung, keine Frage und allein die klassische Inszenierung der Stücke war angenehm. Aber letztlich vor allem schauspielerisch halt doch "nur" Ingolstadt. Schade, wenn gleichzeitig tanzen und singen zu schwierig wird. Und auch schade, wenn einen Inszenierung auf den kleinsten gemeinsamen Nenner des Untenrum-Humors setzen muss. 
Aufruf: Geht mehr ins Theater, aber investiert vielleicht lieber das Geld für ordentliche Tickets. Lohnt sich!

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