Sonntag, 21. Februar 2016

Die ganze Welt ist himmelblau

Zum Geburtstag habe ich ein paar Tage Skifahren bekommen. Ein großartiges Geschenk getreu dem Motto Zeit statt Zeug. Toller Schnee, großartiges Wetter, Muskelkater, Germknödel, nette Gesellschaft, rasante Fahrten auf dem Porutscher und viel, viel Spaß inclusive.
Kurz davor war ich im Theater (dazu an anderer Stelle nochmal mehr) und der "Die ganze Welt ist himmelblau" - Ohrwurm hätte nicht passender sein können.



Ich habe nicht viele Skitage. Letztes Jahr ein Tag, davor 2013 ebenfalls einer. Also weit entfernt von Übung. Meine erste Liftfahrt ist jedes Mal aufs Neue gekennzeichnet durch ordentlich Respekt. Dann passiert eine ganz wundervolle Verwandlung, die mich immer wieder fasziniert und überrascht. Während der Kopf noch über Berg- und Talski nachdenkt, Kurven vorausplant und krampfhafte Stoßgebete verfasst, wissen die Beine schon wieder wie es geht. Dieses Körpergedächtnis ist eine tolle Sache.
So schrecklich die ersten fünf Minuten jedesmal wieder sind, so schön ist es danach (also bevor mittags dann die Kraft ausgeht). Dieses Gefühl mit Kraft und Schwung durch wunderschön verschneite Berge zu sausen, während die kalte Bergluft an den Wangen prickelt, ist einfach unbezahlbar. Alleine für die Luft und echten Schnee lohnt es sich für Winterkinder wie mich ja schon in die Berge zu fahren. 



Was mich außerdem immer wieder sehr fürs Skifahren einnimmt ist das angenehme Körpergefühl. Hautenge Hosen und Oberteile, die unbedingt dem letzten Schrei entsprechen müssen, gehören zum Uni-Weiber-Traumfigur-Hüpfkurs und stören dort nicht einmal. 
Beim Skifahren hingegen sehen einfach alle aus wie kleine Tonnen mit voluminösen Hosen und dicken Jacken. Alle haben (danke Helm!) einen Eierkopf, glänzenden Sonnenschutz im Gesicht und einen Gang, der, selbst euphemistisch betrachtet, höchstens noch als Gegenteil zur Ballerina durchgehen kann und eigentlich mehr aus durchdringendem Stampfen besteht als aus allem anderen. 
Sonnencrememäßig war ich dank einer lieben Freundin (Huhu nach England!) perfekt ausgerüstet. Im Alltag ist sie mir zugegebenermaßen etwas zu glänzig und reichhaltig. Eigenschaften, die beim Skifahren aber perfekt sind. Einmal morgens und einmal mittags cremen haben mich völlig unbeschadet wieder nach Hause gebracht. 



Am Ende des zweiten Tages sagte meine Sitznachbarin beim Abwärtsliften: "Alle sind wieder gut runtergekommen und schön wars auch." Ein Einstellung, die ich mir zum Vorbild nehmen möchte. Genau die richtige Mischung aus Respekt (immerhin ist am selben Tag jemand in acht Metern Höhe aus dem Lift gefallen und der Hubschrauber musste jemand anderen abtransportieren) und sorgloser Dankbarkeit.

1 Kommentar:

  1. Großer Huhu zurück. Klingt ja toll! Ich war schon seit Jahren nicht mehr Skifahren und würde doch so gerne. :-)

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